Kinder sitzen gemeindsam am Tisch und experimentieren

Kindgerechtes Lernen - Wissensvermittlung macht Spaß

Kindgerechtes Lernen - Wissensvermittlung macht Spaß
Wenn es darum geht, Neues zu entdecken und den kindlichen Horizont spielerisch zu erweitern, stellen sowohl Eltern als auch Kinder schnell fest: Lernen macht Spaß! Um den aktiven Lernprozess kindgerecht zu fördern, ist eine positive Lernumgebung ohne Zeit- und Leistungsdruck ein wichtiger Faktor.

Den Lernbegriff positiv besetzen
Gehören auch Sie zu den Menschen, für die der Begriff "Lernen" hauptsächlich negativ besetzt ist?
"Du hast keine Zeit dafür, du musst noch lernen", suggeriert Kindern, dass eine schöne Unternehmung hinten anstehen muss, da das Lernen Vorrang hat. Diese negative Verknüpfung führt in Verbindung mit Überforderung in vielen Familien dazu, dass Frustration und Trotz den Lernprozess erschweren und ein sogenannter "Lernschmerz" entsteht. Umso wichtiger ist es da, diese Negativspirale zu durchbrechen und den Spaß an der Wissensvermittlung wiederzuerlangen. Durch positive Lernumstände aktiviert das Gehirn sogenannte Neurotransmitter und Hormone, die für Motivation, Aufmerksamkeit und Wohlbefinden zuständig sind und beim Kind Interesse für den Lehrstoff wecken. Kindgerechtes Lernen beginnt dabei bereits in den ersten Lebensmonaten und stellt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft.

Kinder lernen am Vorbild
Ob klein oder groß - Kinder lernen durch Vorleben, Nachahmung und Erfahrung. Agieren Sie daher als Vorbild, versetzen Sie sich in die Rolle Ihres Kindes und schaffen Sie eine störungsfreie Atmosphäre, in der das Lernen Freude bereitet. Die frühkindliche Entwicklung sollte von einer konzentrationsfördernden Lernumgebung geprägt sein, die ohne Stress und Hektik zum Ausprobieren und Erkunden einlädt. Treten Sie mit Ihrem Kind in einen Dialog und zeigen Sie ihm, dass Sie es ernst nehmen. Altersgerechtes Spielzeug, hochwertige Lernsoftware und ein offenes Lernumfeld unterstützen diesen Prozess. Schulkinder profitieren zudem von einem ausgewogenen Verhältnis von Eigenständigkeit und Hilfestellung. Seien Sie für Ihr Kind da, helfen Sie ihm bei den Hausaufgaben, lassen Sie aber auch zu, dass Fehler gemacht werden dürfen. Eine positive Fehlerkultur lädt zum angstfreien Denken und Handeln ein, da Falsches nicht automatisch bestraft wird.

Die Fragen der Kinder beantworten
Im Alltag ist es manchmal schwer, der Wissbegierde der lieben Kleinen mit Geduld und Nachsicht zu begegnen. Da verwundert es nicht, dass so manch neugierige Kinderfrage sprichwörtlich unter den Tisch fällt. Kinder erleben unsere Welt jedoch anders als Erwachsene. Für sie stellen sich tagtäglich Fragen, auf die sie keine Antwort wissen - sei es, warum die Banane krumm ist oder wie die Streifen in die Zahnpasta kommen. Lernen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Welt mit anderen Augen zu sehen und die Faszination hinter alltäglichen Dingen wiederzuentdecken. Unterstützung und Förderung in jeder Entwicklungsphase führen dazu, dass sich Kinder für Ihre Umwelt interessieren und gerne freiwillig lernen. Nehmen Sie sich daher gezielt Zeit für die Fragen Ihrer Kinder und gehen Sie wissenswerten Sachverhalten gemeinsam auf den Grund.

Kindgerechtes Lernen mit Bezug zur Praxis
Besonders im schulreifen Alter bedeutet kindgerechtes Lernen, den Nutzen hinter den Dingen zu
erkennen. Nur, wenn Ihr Kind nachvollziehen kann, warum es etwas lernen soll, und in welchem Kontext die Wissenserweiterung steht, steigt die Lernmotivation. Trifft die kindliche Neugier hingegen auf abstrakte Lerninhalte, die keinen direkten Bezug zur Realität darstellen, fällt das Lernen und Behalten schwer. Die Aufgabe für Sie als Eltern besteht darin, abseits der Schule abwechslungsreiche Alltagssituationen zu schaffen, die das Kind miteinbeziehen und auf spielerische Weise zum Lernen animieren. Wer beispielsweise mit fünf Euro in den Supermarkt geht und die Aufgabe erhält mindestens vier verschiedene Süßigkeiten für die ganze Familie einzukaufen, bekommt ein anschauliches Beispiel für den Wert der Dinge, lernt ganz nebenbei kopfrechnen und freut sich auf die anstehende Belohnung. Auch bei handwerklichen Bastelaktivitäten wie dem Bauen eines Floßes oder Baumhauses lernen Kinder auf praktische Weise von der Informationssuche über die Planerstellung bis hin zum fertigen Modell viel über die eigenen Fähigkeiten.